Ausganssituation
Mit dem Ausscheiden Russlands aus dem Krieg (wg. des Todes der Zarin Elisabeth) hatte Preußen zwar eine zumindest haltbare Position erreicht, die Reichsarmee führte den Krieg im von Preußen besetzten Sachsen aber mit unverminderter Vehemenz weiter. Der preußische Oberbefehlshaber in Sachsen, Prinz Heinrich von Preußen (Bruder von Friedrich II. von Preußen), konnte zwar einige Erfolge verbuchen, mit der Niederlage des Generals Seydlitz in der Schlacht bei Teplitz war die Besetzung Sachsens – welches als Tauschmaterial in den künftigen Friedensverhandlungen ein wichtiger Teil der Strategie Friedrichs II. war – schwer bedroht. Prinz Heinrich war also mit seinen rund 22.000 Mann zum Handeln gegen die knapp 30.000 Mann zählende Reichsarmee gezwungen, welche zudem auf Verstärkung durch das Sächsische Korps unter Prinz Albrecht von Sachsen hoffen durfte.
Die Schlacht
Prinz Heinrich entschied sich trotz Unterzahl zur Schlacht, um die beiden gegnerischen Truppenteile an der Vereinigung zu hindern und die Reichsarmee endgültig aus Sachsen herauszutreiben. Die preußische Armee rückte folglich in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober gegliedert in vier Abteilungen gegen die befestigte Stellung der Reichstruppen vor. Durch den ersten Angriff unter General von Belling konnte eine Anhöhe genommen werden, von der aus die dort positionierte Artillerie den rechten gegnerischen Flügel unter Feuer nehmen konnte.
Die hierauf über Wegefarth und Oberschöna vorrückende preußische Avantgarde konnte durch die Vertreibung der dort aufgestellten Husaren die feindliche Linke bedrohen. Da die Reichsarmee ein reines Artilleriegefecht führte, entzog sie sich diesem Umgehungsmanöver nicht und hinderte die Preußen auch nicht daran, die Zugänge ihrer Stellung zu nehmen.
Die Schlacht konnte durch einen brachialen Kavallerieangriff unter General von Seydlitz mit der Flucht der Infanterie der Reichstruppen entschieden werden. Dabei hatte die von beiden Seiten doch recht hartnäckig geführte Schlacht nur zwei Stunde gedauert – mit dem Resultat, dass sich die Reichsarmee hinter die Mulde zurückziehen musste.
Folgen
Durch diese schwere Niederlage wurde die Position der Reichsarmee und Österreicher in Sachsen unhaltbar, weshalb daraufhin alle Seiten zu Friedensverhandlungen bereit waren. Selbst Friedrich II. musste seinem Bruder in den Siegesglückwünschen zugestehen, dass Heinrich wohl der einzige General war, der im Verlauf des Krieges keine Fehler gemacht hat.
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